Statt Skiferien ein mehrtägiger Spitalaufenthalt mit einem Kind, das für mehrere Wochen auf einen Rollstuhl angewiesen ist, wünscht sich niemand – und was das für den Alltag bedeutet, kann sich auch kaum jemand vorstellen… 🙈
Ich hoffe, Ihr & Eure Liebsten habt die Skiferien unfallfrei geniessen können. Unsere Skiferien endeten leider bereits am dritten Tag im Spital Chur, da meine Tochter einen schweren Skiunfall hatte und seither nun auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie sehr das unser Alltag verändert hat? Abgesehen von den offensichtlichen Herausforderungen mit dem Hochbett, den vielen Treppen in unserem Zuhause sowie der Körperpflege habe ich mir offensichtlich (zu) wenig Gedanken darüber gemacht… 🙈
Denn am 1. Kindergartentag dämmerte es mir so langsam: Der vom Spital versprochene Rollstuhl war nicht da und ich konnte zum Glück meine Tochter noch in unserem alten TFK-Kinderwagen zum KiGa bringen. Aber auf dem Weg dahin erkannte ich, dass auch ein Rollstuhl mich aufgrund der starken Steigungen nicht von einer Begleitung zum KiGa befreien würde. Und da war ja auch noch das Problem mit dem Weg zum Hort, welcher eine Begleitung erforderlich machen würde. Statt von 8.00 – 17.30 Uhr hatte ich plötzlich nur noch von 8.30 – 11.30 Uhr sowie von 12.30 – 17.30 Uhr Zeit für meine Angelegenheiten, weshalb ich all meine Mittagstermine absagen musste.
Am 2. Kindergartentag überraschte mich in meiner durch die nächtlichen Weckrufe meiner alptraumgeplagten Tochter gefühlten Angetrunkenheit die nächste Challenge eiskalt: Die Schulleitung stellte mir den Ausschluss vom Unterricht in Aussicht, wenn ich nicht das Problem mit dem unselbstständigen Gang meiner Tochter zur Toilette lösen würde. Wie bitte?!? Dachte ich mir und bestand als Juristin natürlich auf die Bekanntgabe der juristischen Grundlage für dieses Vorgehen. Der Schulleiter – not amused – schickte mir ein Schreiben, welches definitiv veröffentlichungswürdig ist: Kurz irritiert über die damit verbundene Rückversetzung in eine Schulzeit, deren Erziehungsmethoden ich zum Glück nie selbst erlebt hatte, entsprang mir aus dieser surrealen Situation ein plötzliches Lachen. 😅 Ein längeres Telefonat mit dem Herr Schulleiter entschärfte schnell die ganze Situation, aber der schale Beigeschmack dieses Vorgehen verblieb bis heute in meinem Herz und wird wohl noch eine ganze Weile dort bestehen bleiben.
Jedenfalls sistierte ich aufgrund dieses Austausches die Suche nach einer 50%-Nanny umgehend, aber bereute dies ein paar Tage später beinahe wieder: Auch zum Zahnarzt durfte meine Tochter nicht mitgehen, weil es für die Lehrpersonen zu umständlich war, auch noch ein Kind im Rollstuhl dorthin mitzunehmen. Aber immerhin werden die Kosten für den individuellen Zahnarztbesuch meiner Tochter übernommen… 😉